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Schön dass Du vorbei schaust!
Heute startet der praktische Teil des Craftalong PABCA von Prym mit Laurie, Lisa, Ekatarina, Alice und mir. Wir sind Ambassadors bei Prym und jede von uns hat einen Schnitt und eine Anleitung für Euch vorbereitet. Kostenlos. Es lohnt sich also, auch bei den anderen vorbei zu schauen. Ich verlinke sie Euch am Ende des Artikels.
Jetzt mag ich Euch erstmal meine Idee vorstellen. Ich habe eine richtig flexible Sommertasche genäht, die ihr ruckzuck in einer halben Stunde nachnähen könnt. Das besondere daran ist der Taschenboden "Liv" von Prym. Damit die Tasche auch möglichst flexibel einsetzbar ist, habe ich verschiedene Tragevarianten vorgesehen. Sie kann klassisch über der Schulter getragen werden, als Rucksack oder stylisch mit dem Seitengriff in der Hand. Und wenn Ihr die Tasche gerade mal nicht benötigt, kann man den oberen Rand einmal umschlagen und hat einen praktischen Utensilo mit viel Platz z.B. für Wolle oder Spielsachen oder was immer Ihr gerade ordentlich aufgeräumt haben wollt.
Klingt gut? Dann freue ich mich, wenn Du dabei bist und zusammen mit mir in der kommenden Woche nähst.
Materialien
Folgende Materialien benötigst Du:
52 cm Oberstoff, sowie 39 cm Innenfutter und natürlich den tollen Taschenboden LIV von PRYM, 2 D-Ringe, Gurtband 4 cm breit (je nach Variante zwischen 0,50 und 2,20 m), 1 Gurtversteller 4 cm, 2 Taschenkarabiner, eine Kordel, Ösen 11 mm, ein bisschen SnapPap und Tüdelkram je nach gefallen.
Tipp: Beim Oberstoff achte darauf, dass er ein wenig Stand hat. Ich habe dafür den
FoyDryOilskin in heavy von
Snaply
verarbeitet. Ein wirklich tolles Material, Kunstleder oder ein fester Canvas eignen sich aber genauso gut. Wenn meinen Stoffe nicht den nötigen Griff haben, arbeite ich sehr gern mit einer Verstärkung. Dafür verwende ich oft die H250 von Vlieseline. Wenn Euch Canvas also etwas dünner ist, bekommt Ihr damit den nötigen Stand damit die Tasche am Ende nicht zusammenfällt.
Zuschnitt
Jetzt geht's auch schon ans Zuschneiden. Alle Zuschnitte bestehen aus simplen Rechtecken. Das geht ratzfatz und am Besten mit dem Rollschneider und einem Patchworklineal. Nachfolgend die Maße:
Oberstoff: 52 x 81,5 cm
Futterstoff: 39 x 81,5 cm
Innentasche aus Futterstoff: 28x15 cm
Schlaufen für Rucksackvariante: 4 Stücke aus Oberstoff á 7,5 x 11,5 cm
SnapPap: 3 Vierecke á 4x4 cm
Gurtband 4 cm breit: 1 Stück á 38 cm + 1 Stück á 12 cm + 1 Stück á 170 cm
Nähen
Wenn Ihr alles zugeschnitten habt, bereiten wir als erstes die Innenseite der Tasche vor. Am Besten fängt man mit der Innentasche an. Dazu faltet den Stoff einmal an der langen Seite rechts auf rechts. Näht an den offenen Kanten entlang einmal drumherum und lasst dabei eine Wendeöffnung von 5 cm. Wollt Ihr auch Eure Innentasche mit Webband oder Stickereien verzieren empfiehlt es sich dies vorher zu machen. Wendet die Tasche auf rechts, formt schön die Ecken aus, legt die Kanten an der Wendeöffnung nach innen und bügelt es einmal. So bekommt Ihr ein schönes ordentliches Ergebnis. Steppt die Oberkante einmal knappkantig ab.
Jetzt wird die Tasche auf dem Futterstoff mittig mit einem Abstand von 6 cm zur Oberkante positioniert. Fixiert Euch die Tasche gut und näht einmal knappkantig herum. Die bereits abgesteppte obere Kante bleibt dabei offen. Da ich auch gerne immer mal einen Stift parat habe, habe ich mir hierfür auch noch ein Fach abgesteppt. Diese Naht verläuft im Abstand von 2,5 cm zur rechten Seite. Über die obere Naht setze ich immer noch ca. 1 cm lang einen kleinen Raupenstich den ich gut versiegele. Das verhindert auch bei starker Nutzung das Ausreißen der Naht. Die Innentasche ist bei mir so ausgelegt, dass Handy oder Portemonnaie sowie ein Stift genau hinein passen.
Tipp: Vielleicht haben die Sachen die Ihr griffbereit haben möchtet, aber ganz andere Maße. Kein Problem: Ändere die Größe der Innentasche einfach auf deine Bedürfnisse ab. Messe die Sachen aus und beachte dabei dass sie auch eine gewisse Tiefe haben, die du dazu addieren solltest.
Jetzt kommt die die Außenseite dran. Dazu positionieren wir als erstes die Taschengriffe. Das Gurtband welches ich verwendet habe, ist aus Stoff. Aus diesem Grund habe ich die Kanten mit einem Overlockstich versäubert. Gurtband aus Polypropylen kannst Du vorsichtig mit dem Feuerzeug versiegeln.
Fangen wir mit der kleinen Lasche links an. Fädele den D-Haken auf das Band. Lege das Gurtband doppelt und positioniere es im Abstand von 18,5 cm zum linken und 14 cm von oberen Rand. Steppe mit einem Zickzackstich das Band unten auf. Ich habe das Viereck von 4 x 4 cm aufgenäht. Dies dient dem besseren Halt. Lege nun das Viereck aus SnapPap darüber. Das Viereck sollte deine Nähte komplett überdecken. Nähe das Viereck nun knappkantig auf. Ein besonders schönes Ergebnis erzielst Du, wenn Du hier ein etwas dickeres Garn und eine größere Stichlänge wählst. Ich nähe zusätzlich immer noch ein Kreuz auf. Außerdem versiegele ich die Nähte bei SnapPap immer auf der Rückseite mit der Hand. Also ich nähe am Anfang und Ende der Naht nicht vor und zurück, denn das Material verzeiht keinen Fehlstich und perforiert sehr schnell. Wenn ich die Fadenenden per Hand auf die Rückseite ziehe und dort versiegele sieht es wesentlich ordentlicher aus. Das ist natürlich etwas mehr Arbeit, aber ich finde die Mühe lohnt sich.
Tipp: Zum Fixieren von Gurtband eignen sich wunderbar die
Stylefix-Patches von Farbenmix. Damit kannst Du alle Lagen festkleben und anschließend drüber nähen ohne dass dir irgendetwas verrutscht. Wunderbar komfortabel.
Der Griff auf der anderen Seite wird nach dem gleichen Prinzip gefertigt. Nehme Dir dafür das 38 cm lange Stück, fädele das D-Stück ein und falte 6 cm nach unten. Nähe das band mit einem Zickzackstich auf und positioniere darauf wieder das Viereck. Das untere Ende hat einen Abstand von 11 cm zum unteren Rand. Beide Vierecke wieder einen Abstand von 18,5 cm zum rechten Rand.
Nun nähen wir die Schlaufen für die Rucksackvariante. Nehme dafür die beiden kleinen Stücke aus dem Oberstoff. Falte sie an der langen Seite links und rechts einmal zur Mitte hin. Nun noch einmal umklappen und links und rechts knappkantig absteppen. Auch hier habe ich wegen des dickeren Materials wieder eine große Stichlänge gewählt. Meine Faustregel dabei ist: Je dicker oder gröber das Material desto großer die Stichlänge der Ziernähte. In dem Fall habe ich mit der Stichlänge 4,5 gearbeitet. Das ist natürlich auch Geschmacksache. Ich mag das Ergebnis aber sehr.
Sind die Schlaufen vorbereitet werden Sie mit einem Abstand von 10 cm zur linken und rechten Seite positioniert. Ich lege beide Enden an der unteren Kante an und fixiere sie knappkantig mit einem Zickzackstich. Die anderen beiden Laschen dienen der Fixierung des oberen Gurtbandes für die Rucksackvariante. Klappe die Enden schmal um, positioniere sie mit Abstand von je 6 cm zur Außenseite und 14 cm zur Oberkante und steppe sie Schmalkantig mit einem engen Raupenstich auf.
Möchtest Du Deine Tasche gerne noch mit Labeln, Stickereien, Plotts oder ähnlichem vierzieren, so ist jetzt die letzte Gelegenheit dafür. Jetzt siehst Du gut wo Du noch freie Flächen hast und kannst sie anbringen. Anhand der Schemazeichnung kann man dies natürlich auch schon vorher machen. Ich habe mir noch eine Applikation angefertigt - übrigens selbst handgelettert und Webband und ein Label angebracht. Die fertige Tasche sieht aber auch ohne viel Chichi gut aus. Ein Label und eine hübsche Kordel am Ende wirken auch sehr edel.
Jetzt legen wir den fertig vorbereiteten Oberstoff und den Futterstoff rechts auf rechts aufeinander. Achte darauf, dass Du das Futter nicht falsch herum auflegst. Die offene Seite der Innentasche schaut in Richtung der D-Ringe. Nähe entlang der oberen Kante. Lege das fertige Teil so vor Dich, dass dich die recht Seite anschaut. Der Oberstoff unten, das Futter oben. Klappe es nach rechts und nähe entlang der rechten Kante. Achte darauf, dass sich die Nähte beim Übergang von Futter- und Außenstoff treffen. Nun wendest Du den Außenstoff und ziehst die Kante bündig zur Kante des Futterstoffs. Die rechte Seite des Oberstoffs ist außen, der Futterstoff mit der Tasche innen. Der Oberstoff ragt nun etwas in die Innenseite. Das ist richtig. Kontrolle nochmal ob alles passt und versäubere die untere Kante. Ich habe die Kante mit der Overlock versäubert. Ein Zickzackstich tut es aber genauso gut. Jetzt legst Du die Teile glatt vor Dich und kontrollierst den Abstand der oberen Kante. Er ragt 6 in das Innere der Tasche. Die obere Kante wird einmal knappkantig und einmal im Abstand von 5,8 cm zum oberen Rand abgesteppt.
Jetzt werden die Ösen mittig in diesem Bereich angebracht. Insgesamt benötigst Du 8 Ösen. Meine haben einen Durchmesser von 11 mm. Bringe die Ösen schön gleichmäßig an.
Fast fertig: Nun wird es noch einmal spannend. Stecke dir deine Tasche am Boden fest. Achte auf einen gleichmäßigen Abstand. Mir war meine angebrachte Webbandkante dabei eine große Hilfe. Nun wird der Boden angenäht. Verwende einen möglichst reißfesten Faden dafür, damit Du dich am Ende nicht ärgerst. Das Annähen funktioniert am Besten mit der Freiarmfunktion der Nähmaschine.
Nun kannst Du die Kordel einfädeln.
Fehlt nur noch der Gurt: Nehme das lange Stück Gurtband und fädele den Gurtversteller auf. Nehme ein Ende und bringe den Karabiner an. Fädele den anderen Karabiner ein, fädele das Stück durch den Gurtversteller und nähe auch dieses Ende an. Fertig. Wie Du richtig fädelst, ist hier bei
Handmade Kultur wunderbar erklärt.
Das ging doch fix, oder?
Den stylischen Taschenboden bekommt Ihr u.a. beim
Nähpark oder bei
Amazon. Lasst Euch bei Amazon nicht von der schlechten Bewertung in die Irre führen. In der Bewertung schreibt die Dame, dass der Boden eine schlechte Qualität habe und sich die Kante beim Umhäkeln aufgeribbelt habe. Logisch, denn der Boden ist nicht dafür gemacht dort mit einer dicken Häkelnadel einzustechen. Lt. Beschreibung auf der Rückseite er für die Verarbeitung mit der Nähmaschine gedacht und das funktioniert auch ganz wunderbar. Mein Boden hat überhaupt keine schlechte Qualität und auch die ersten Praxiseinsätze hat er völlig unbeschadet überstanden. Ich finde ihn wirklich toll, weil es mal was anderes ist.
Ich wünsche Euch viel Spaß beim Nacharbeiten. Morgen gibt es noch einen Blogpost wo ich meine Tasche im Detail nochmal genau vorstelle. Hier wird es heute sonst zu lang. Eigentlich sollte der Post dazu ja schon letzte Woche raus. Leider habe ich das aber zeitlich nicht ganz geschafft. Wer trotzdem jetzt schon neugierig ist, der klickt sich mal auf
meinen Instagram-Kanal. Dort findet Ihr schon einige Bilder dazu. Solltet Ihr Eure Werke auch posten wollen, verwendet bitte den Hashtag #PABCA dafür dann finden wir Euch. Wir sind ganz gespannt was Ihr für Taschen näht.
Weitere Anleitungen findet Ihr z.B. bei
Laurie. Sie hat einen Rollrucksack vorbereitet. Lisa von
Stoffreise hat eine Häkelanleitung für Euch, Bei
Lovediycater könnt Ihr praktische Turnbeutel nähen und
Alice hat ebenfalls aus dem Bastboden eine Tasche für Strickutensilien mit der Strickmühle gezaubert.
Auf Instagram nehme ich Euch beim Nähen etwas mit. Wir sehen uns.
Habt's fein. Ich bin sehr gespannt auf Eure Werke.
Eure Colle
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Für Werbung werde ich nicht bezahlt. Der Taschenboden wurde mir kostenlos von Prym zur Verfügung gestellt. Alles andere selbst gekauft.