Dieser Schnitt gefiel mir eigentlich erst auf den zweiten Blick. Nun ist sie aber mit zu meinem Lieblingsmodell mutiert. Die Anleitung sieht dafür übrigens noch eine Schultergurt vor, womit die Tasche eine völlig neue Form erhält. Die seitlichen "Ohren" klappen sich dann nämlich nach oben und die Tasche bekommt nochmal zusätzlichen Stauraum. Schaut mal bei den Designbeispielen in der Taschenspieler-Übersicht. In diesem Falle habe ich mir den Schultergurt gespart, da ich meine Sporttasche immer an der Hand trage. Anstatt Schultergurt, habe ich mir einen Griff dran genäht, der mit einem Klett die beiden Gurte zusammenhält und gleichzeitig schön gepolstert ist.
Das Modell Jet Set
hat eine Breite von 44 cm, ist 35 cm hoch und 16 cm tief. Womit sie wunderbar in jeden Spint passt;-) Die Tasche die hier so wunderbar lässig leicht daher kommt, war übrigens gar nicht leicht zu nähen. Nicht etwa wegen der wunderbaren Anleitung. Nein, keine Angst. Die ist gewohnt gut erklärt und für jedermann verständlich. Nein, das Material welches ich gewählt habe, hat mich schier in den Wahnsinn getrieben. Wie es sich genau nennt, kann ich Euch nicht sagen. Ich habe ihn von Alfatex und er ist eine Art Regenmantelstoff. Also beschichtet. Aber auch sehr dünn, extrem glitschig und bielastisch. Allerdings auch streichelzart und die mir gefiel die Haptik so gut, dass ich ihn unbedingt für dieses Projekt haben wollte. Da ich nun schon ein Weilchen nähe, stört mich das dünne Material ja überhaupt nicht, auch wenn ich eigentlich, wie in diesem Fall, einen dicken Stoff benötige. Ich kaufe nach Gefallen und Aussehen. Mein Zaubermittel in diesem Fall sind die Vliese und Einlagen. Die ich anfangs übrigens belächelt habe und oftmals (weil sie mir einfach zu teuer waren) auch einfach weggelassen habe. Bzw. habe ich sie durch anderes, günstigeres Material wie z.B. Spültücher ersetzt. Also dass kann man durchaus machen. Bei kleineren Kosmetiktäschchen oder so mache ich das auch immer noch ganz gerne. Aber nicht bei so einer großen Tasche, da wäre es (aus meiner Sicht) sparen am falschen Ende.
Mit Hilfe von Vlies kannst du vom Prinzip jedes Material zu Deinem machen. In diesem Fall habe ich ein dickeres Volumenvlies verwendet. Wobei da schon meine Probleme anfingen, denn normalerweise bügelt man das Material auf was hier schon mal nicht ging. Aber die Tiefen meiner Schubladen im Nähzimmer hatten natürlich auch dafür eine Lösung parat. Also ehrlich gesagt habe ich das Vlies mit Textilkleber aufgeklebt. Hält auch und ich habe aus dem sehr dünnen Stoff ein Material mit etwas Stand geschaffen, wie ich es für dieses Modell benötig habe. Ein weiterer Vorteil des Vlies war, das sich der Stoff nicht mehr so furchtbar nach allen Richtungen gedehnt hat. Ein dehnbarer Stoff ist ja für manche Projekte ganz sinnvoll, ganz sicher aber für eine Tasche nicht.
Den Boden verstärkte ich übrigens auch sehr gerne (fast immer) mit Decovil. Damit bekommt die Tasche gleich eine viel bessere Form und auch wenn ihr Bodennägel verwendet (ich stelle gerade fest, dass ich Euch die gar nicht fotografiert habe) hält es damit gleich viel besser. Auf Instagram hat die DIY-Eule einen Beitrag angekündigt zum Thema Vlies. Wen das Thema interessiert, der sollte da demnächst mal reinschauen.
Eine tolle Auswahl an allen möglichen Vliesen und Einlagen findet ihr übrigens bei meiner Mama im Shop. Ich verlinke Euch hier mal direkt zu den Vliesen;-) Sie ist übrigens eine Blitzverschickerin und macht sich für einen guten Kundenservice immer ganz schön viel Mühe.
Der Oberstoff hat sich aber trotzdem nicht sonderlich fein vernähen lassen, denn auch mit Rollfuss hat er sich nur schwer transportieren lassen. Ein echt schlüpfriges Zeug kann ich euch sagen. Also für Nähanfänger zum Verarbeiten auf keinen Fall empfehlenswert. Leider musste ich auch ein wenig trennen, so dass mir der Stoff nicht komplett für das Innenfutter reichte. Denn Fehler verzeiht das Material auch nicht. Jeder Stich hinterlässt ein Loch. Urgs. Naja, innen habe ich ehrlicher Weise ein wenig mit dunkelgrauen anderen beschichteten Stoff anstückeln müssen. Egal es ist ja nur innen und da sieht es keiner außer mir.
Die Tasche vorn ziert das mega coole Lama von Fusselfreies. Erhältlich u.a. bei "Alles für Selbermacher". Das Lama ist in diesem Jahr, ja das neue Einhorn habe ich gehört;-) In dieses Motiv war ich schockverliebt. Gesehen, gekauft! Musste ich sofort haben. Die Tasche ist eine Supermotivation für mich in diesem Jahr mal wieder etwas mehr Sport zu treiben;-)
Und falls Ihr Euch nun fragt, wie der Plott da nun drauf gekommen ist, wo man das Material ja nicht bügeln kann. Ich verrate es Euch: Es liegt an der Folie, die mit nur ganz kurzer Andruckzeit und weniger Hitze super haftet. Ihr bekommt Sie z.B. bei Snaply. Auch das andere Taschenzubehör wie D-Ringe und Karabiner sind mal wieder von dort. Bevor ihr aber mit so einem aufwendigen Motiv startet solltet ihr die Folie mit Eurem Material unbedingt vorher auf einem Teststück ausprobieren. Bei mir hat es ganz prima geklappt. Kurze Andruckzeit. Bei längerem Bügeln oder sehr heiß, hätte mein Material sonst zu sehr gelitten und wäre geschmolzen. Also mit dem Vlies hatte es nicht funktioniert, daher musste die Klebelösung her.
Das Schnittmuster muss ich nicht nochmal extra erwähnen? Oder doch;-) Also logisch: Das ist die JetSet von der neuen Taschenspieler 4. Erhältlich bei farbenmix.
So nun aber genug Text für Heute. Danke für's Vorbeischauen. Bis zum nächsten Mal.Liebe Grüße
Eure Colle
verlinkt mit:
sehr hübsche Tasche, vielen Dank für die Beschreibung wie das nähen davon war, finde ich immer sehr hilfreich.
AntwortenLöschen