Dienstag, 30. Januar 2018

Eine Anleitung von und mit Herz

Sicher habt ihr alle schon eine Nadelbuch. Natürlich habe ich auch eins. Ein ganz besonders hübsches sogar. Mit Seiten aus Filz wo ein paar Nadeln für alle Fälle drin sind. Das ist ganz praktisch auf Reisen, oder auf dem Sofa, wenn ich Kleinigkeiten von Hand nähe. Aber alle meine Nadeln, insbesondere die Maschinennadeln passen dort nicht rein. Ich habe ein Sammelsurium an Nähmaschinennadel-Päckchen. 
Und Mädels mal Hand aufs Herz: Ihr bewahrt die Nähmaschinennadeln doch sicher auch auch in den gekauften Päckchen auf, oder? Und ihr habt auch mehr wie eins davon, vermute ich. Also ich habe da schon so ein paar. Die normalen Nadeln, die Sticknadeln, die Jerseynadeln, die Zwillingsnadeln, die Ledernadeln usw und so fort. Ich brauch wohl nicht alle Sorten aufzuzählen. Ich denke ihr wisst was ich meine. Diese ganzen Nadeln hatte ich bis dato in meinem 5-fach Organizer von farbenmix verstaut. Soweit so gut. Da waren sie alle beisammen. Aber wenn ich die Nadel gewechselt habe, ging die Sucherei los. Denn natürlich waren sie da alle durcheinander drin und ich musste immer kramen bis ich die Sorte hatte die ich brauchte.


Also kam mir die Idee nach einem klassischem Nadelbuch. Nur mit anderer Aufteilung. Genäht habe ich es aus SnapPap und mit ein paar farblich passenden Stoffresten zu meinem Organiser. Denn den lieb ich ja und der soll auch weiter im Einsatz bleiben.
Passenderweise kamen gerade auch die neuen Dateien vom Stickbengel mit 9 wundervollen Herzen nach den Designs von Bine Brändle zum Testen hier hereingeflattert. Hach, schaut doch mal: passt das Herz nicht einfach wunderbar für das Projekt? So schön <3 Und ich konnte gleich ganz viele Sachen die mir so Spaß machen miteinander verbinden. Ich habe genäht, ich habe gestickt und konnte mein genähtes Projekt auch noch ein bisschen mit handlettering verzieren. Das macht mir ja sehr viel Spaß. Leider fehlt mir noch etwas die Übung. Aber das wird ja vielleicht noch. 

Das Büchlein hatte ich schon auf Instagram und in der Snaply Insider Gruppe auf Facebook gepostet und einige hatten gleich nach einer Anleitung gefragt. 

Ich hab mal alles durchgemessen und zeig Euch mal wie ich das gemacht habe. 

Ihr braucht dafür:

  • SnapPap
  • einen Knopf
  • einen Rest rundes Gummiband
  • ein paar Stoffreste
  • Ösen 8 mm (ich habe die bunten von Snaply verwendet
  • 1 Eyelet oder alternativ eine Öse mit 4-5 mm
  • durchsichtige Vinylfolie (bekommt ihr im Stoffgeschäft, aber auch z.B. auch bei Roller und einigen Baumärkten; ihr findet es bei den Wachstüchern auf der Rolle)
  • etwas Schrägband
  • Webband
Die Umsetzung ist eigentlich ganz simpel. Also das Grundmaterial ist aus SnapPap. Ihr bekommt es bei Snaply. In diesem Fall habe ich das weiße verwendet und mir daraus zwei Rechtecke mit den Maßen 30 cm x 17 cm zugeschnitten. Die Farbe ist natürlich Geschmacksache. Es gibt das Material auch noch in anderen Farben und neuerdings auch in metallic. Die Ecken habe ich mit einem Stanzer abgerundet. Wenn ihr so etwas nicht habt, könnt ihr es natürlich auch einfach mit der Schere abrunden. Außerdem habe ich mit noch ein Stück Stoff (19 cm x 8,5 cm) zugeschnitten. Den Stoff habe ich an den langen Kanten jeweils einen Zentimeter umgebügelt, so dass er nun eine Breite von 6,5 cm hat. Diesen Stück habe ich mittig auf eines der SnapPap Teile aufgenäht. Die überstehenden Kanten habe ich auf der Rückseite mit einem Stück Stylefix fixiert. Außerdem habe ich mittig links noch ein Eyelet mit einem Abstand von ca. 1 cm vom Rand angebracht und auf der anderen Seite, ebenfalls mittig einen Knopf. Das mittige Stoffteil dient nur der Verzierung. Wem das zu viel Arbeit ist, der kann das natürlich auch weglassen. Aber ich verziere gerne. Wer das auch möchte, der sollte auf der rechten Seite jetzt noch seine Verzierung anbringen. Ideal eignen sich dafür Stickmotive. Ich habe hier ein Herz aus der Bine Brändle "Einhorn-Glück" Serie vom Stickbengel verwendet. Ihr bekommt sie hier. Außerdem habe ich noch einen Schriftzug darauf gemalt. SnapPap eignet sich hervorragend zum Bemalen. Ich habe hier den Monotwin von Tombow verwendet. Es eignet sich aber auch andere wasserfeste Stifte oder Textilfarbe. 
Wenn ihr auch einen Griff an der Außenkante haben möchtet, müsst ihr den auch jetzt 
anbringen. Ich habe mir dafür ein Stück SnapPap mit einer Größe von 2,2 cm x 15 cm zurecht geschnitten. Angebracht wird es exakt mittig mit jeweils einem Abstand von 2 cm zur oberen und unteren Kante. Nun nehmt ihr das runde Gummiband (ca. 16 cm lang) und knotet es zu einer Schlaufe. Der Knoten muss so dick sein, dass er nicht mehr durch das Eyelet rutscht. Wenn ihr dünnes Gummiband verwendet habt, näht das Ende ggf. auf ein kleines Stück SnapPap. Führt die Schlaufe von hinten durch das Eyelet durch.


Für die Innenseite des Umschlages nehmt ihr das andere Rechteck und bezieht es auf einer Seite mit Stoff. Schneidet dafür den Stoff etwas größer als das Rechteck zu und fixiert ihn mit Sprühkleber auf dem SnapPap. Die Kanten schön umschlagen und am Besten an den Rändern mit Stylefix fixieren. Wenn ihr das nicht zum fixieren zur Hand habt, könnt ihr auch einen Pritt-Stift verwenden. Nicht ganz so optimal. Aber funktioniert auch. Dann schlagt ihr noch zwei der 8 mm Ösen ein. Ich habe mir dafür zwei Punkte markiert. Der obere hat einen Abstand von 4,5 cm zur oben Kante und 11 cm zur rechten Kante. Der untere Punkt hat 4,5 cm zur unten Kante und ebenfalls 11 cm zur rechten Kante. Der Punkt ist jeweils die Mitte Eurer Öse. Der Abstand entspricht dem des normalen Locherabstandes. Anhand der Markierungen bringt ihr die Ösen jetzt an. Jetzt kommt das Webband zum Einsatz. Damit werden anschließend Eure Seiten gehalten. Meins ist ca. 75 cm lang. Es wird von hinten durch die beiden Ösen gefädelt.

Anschließend legt ihr die beiden so vorbereiteten Teile links auf links aufeinander. Fixiert euch das Ganze und näht alles mit einem etwas größeren Stich  knapp kantig zusammen. Ich verwende hier meist eine Stichlänge von 3,5 oder 4. Passt dabei auf, dass Ihr Euch nicht über das Webband näht. Am Einfachsten ist es wenn ihr es euch etwas zusammen faltet und fixiert. Dafür verwende ich meistens ein Stück Masking Tape. Das lässt sich prima wieder lösen und hinterlässt keine Stiche auf dem Webband wie eine Stecknadel.


Fertig ist der Außenumschlag.

Nun kommen die einzelnen Seiten an die Reihe. Dafür benötigen wir 4 Rechtecke 12 cm x 17 cm aus SnapPap. Hier rundet Ihr diesmal nur die rechten Ecken oben und unten ab. Zwei Seiten habe ich nur mit Fächern für die Maschinennadeln vorgesehen. Der Platz ist ausreichend für 18 Päckchen. Für die Fächer braucht ihr 4 Streifen durchsichtige Vinyfolie. Die Streifen sind 22,5  x 6 cm groß. Die oberen Kanten werden mit Schrägband versäubert. Ich habe zum Teil dort noch kleine Webbandreste eingefasst. Ich bin ja so eine Tüdeltante, wie Ihr wisst. Faltet einen der so vorbereiteten Streifen in der Mitte und schiebt von links eine SnapPap-Seite dazwischen. Der Abstand zur unteren Kante beträgt 1 cm. Fixiert Euch das und näht die Folie an der unteren Seite knapp kantig an.


Faltet einen zweiten Streifen Vinyfolie in der Mitte und bringt ihn auf die gleiche Weise direkt über dem unteren Streifen an. Näht hier auch nur die untere Kante knapp kantig fest. Die linke Seite, worauf die Ösen befestigt werden, habe ich wieder mit Stoff bezogen. Die Kante ist auf 2 cm breit. Also schneidet ihr euch dafür 4 Streifen aus Stoff mit den Maßen 6 cm x 19 zu. Die langen schmalen Seiten bügelt ihr wieder einen cm um und bügelt einmal alles aufeinander. Fasst mit dem Streifen die Kante Eurer Seite ein. Damit verschließt Ihr dann auch die Fächer aus Vinyl. Ich habe, damit die Fächer nicht zu straff sitzen, schon mal die Nadelpäckchen eingesteckt und habe mir dann erst die seitliche Kante fixiert und genäht. Die Fächer sind nun 10 cm breit. Deshalb steppt Ihr mittig, also im Abstand von 5 cm zum rechten Rand die Fächer einmal ab. Mittig auf dem äußeren Stoffstreifen bringt ihr wieder zwei Ösen an. Ich habe mir hier zur Hilfe wieder meine Punkte im Abstand von 4,5 cm zum oberen und unteren Rand markiert. Ihr könnt es Euch aber auch einfach machen und die Seiten einfach mit dem Locher lochen. Die Löcher müsst ihr nur etwas vergrößern. Sonst bekommt ihr die Ösen nicht hinein.

Und wenn Ihr möchtet, könnt Ihr Eure Seiten natürlich auch noch beschriften.


Nach diesem Schema habe ich zwei Seiten in meinem Nadelbuch. Hinten habe ich noch eine Seite mit einem großen durchsichtigen Fach genäht. Dafür habe ich die Folie einfach 12 cm hoch geschnitten. Passt nur auf wenn Ihr wie ich, betüdeln wollt. Ich habe bei dem großen Fach die Folie mit Schrägband versäubert und zusätzlich noch Webband auf die Kante genäht. Das ist etwas dick für die Öse gewesen. Der erste Versuch ging schief. Die zweite hielt dann. Ich muss allerdings dazu sagen, dass ich nicht besonders gut bin im Ösen einschlagen. Vielleicht seit ihr da etwas begabter. Aber Fakt ist, dass es ohne zusätzliches Webband an dieser Stelle sicher einfacher gewesen wäre. Also das Webband vielleicht lieber längs anbringen oder unten. Da kollidiert es nicht mit der Öse;-) Dazwischen habe ich noch eine klassische Seite mit Filzläppchen eingefügt. Ich bin so froh, dass ich damit nun auch meine lange Teddynadel sicher verstaut habe. Die steckte sonst nämlich immer auf einem der Nadelkissen und ich hatte echt Angst, dass sich irgendjemand die Nadel nochmal ins Auge sticht. So ist sie besser aufgehoben. Auf die anderen Filzstücke hab ich noch ein paar Reservestecknadeln und Sicherheitsnadeln untergebracht. Sicherheitsnadeln suche ich nämlich auch immer. 
Nun müssen die Seiten nur noch in den Umschlag. Ich habe diesen Vorher ein bisschen zurechtgeknickt. Das Mittelteil ist 4 cm breit. Dann habe ich die Seiten durch das Webband gefädelt und mit einer Schleife festgeknotet. Zuklappen, mit dem Knopf verschließen und fertig.


Das Nadelbuch ist wirklich ein prima Odnungshelfer für mich geworden. Und praktischerweise passt die Größe genau in die Schublade meines Rollconainers (vom Möbelschweden). Oder aber auch in den Schreibtischaufsatz (ebenfalls vom Möbelschweden). Am Griff kann man es wunderbar ohne großes Gefummele herausziehen.

Also ich finde, da hatte ich mal ne sinnvolle Idee;-)

Viel Freude damit, falls Ihr Euch auch eins machen möchtet und liebe Grüße

Eure Colle




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8 Kommentare:

  1. Wow, das hast Du aber fein gemacht!
    Liebe Grüße
    Mutti

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  2. Eine wirklich tolle Idee! Sehr schön dein Nadelbuch👍🏻
    Liebe Grüße
    Steffi

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  3. Was für eine tolle Idee !
    Ich würde mich freuen, wenn du es auch bei meinen Herzensangelegenheiten verlinken würdest !
    LG Ellen

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  4. Das ist ja klasse!! Tolle Idee und super umgesetzt!
    Kommt auf meine To-Do-Liste. :-)

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  5. Ich war so begeistert, dass ich mir auch eins genäht habe, nicht ganz so professionell, aber mir gefällts. Ich habe es auf Facebook gepostet und dort Ihre Anleitung verlinkt. Ich hoffe das war okay. Ganz lieben Dank für die tolle Anleitung!

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  6. Ganz tolle Anleitung, danke.
    Ich werde mich gleich daran geben, dann habe ich ein tolles Muttertagsgeschenk für meine Mama, die mir das Nähfieber vererbt hat, sich jedoch voll auf Kleidung konzentriert. Danke nochmals

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